Erläuterungen zum Berechnungsmodell

FAHRZEUGDATEN


Die Fahrzeugdaten sollten in folgender Reihenfolge und nach folgenden Richtlinien eingegeben werden:

Zeile 1 - Fahrzeuganschaffungswert
Einzugeben ist der Fahrzeuganschaffungswert inklusive Einbauten und Zubehör. Bei Gebrauchtfahrzeugen sind Großreparaturen, die am Anfang der Nutzung anfallen, hinzuzurechnen. Ebenso ist bei Gebrauchtfahrzeugen zu berücksichtigen, daß das Fahrzeug in der Regel nicht mit einer Neubereifung ausgestattet ist. Die Differenz zwischen Wert der übernommenen Bereifung und dem Preis einer Neubereifung ist dem Anschaffungswert zuzuschlagen.

Zeile 2 - Nutzungsdauer
Die voraussichtliche Nutzung in Jahren ist hier einzugeben.

Zeile 3 - Fahrzeugrestwert
Der am Ende der angenommenen Nutzungsdauer zu erwartende Verkaufserlös, Eintauschwert, Schrottwert etc. ist hier anzusetzen.

Zeile 4 - Jahreskilometerleistung
Summe der Jahreskilometer aufgrund von Aufzeichnungen, Erfahrungs- und prognostizierten Werten.

Zeile 5 - Abschreibung
laut Rechenvorgang/Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 6 - Fremdkapitalzinssatz
Durchschnittlicher Zinssatz für das dem Betrieb zur Verfügung gestellte Fremdkapital. Zinssätze für Fahrzeugfinanzierungen, Kontokorrentkredite etc. sind im Rahmen eines Mischzinssatzes zu berücksichtigen.

Zeile 7 - Versicherungskosten
Gewünscht wird an dieser Stelle die Summe der jährlichen Haftpflichtprämie, plus die Kasko- bzw. Teilkaskoversicherung, plus etwaige fahrzeugbezogenen Versicherungsprämien wie Rechtsschutzversicherung  etc.

Zeile 8 - LKW- Steuern /Vignette
Hier wird die Summe der jährlichen anfallenden Kosten an Steuern und Abgaben für das  Kraftfahrzeug verlangt. Vignette – für Fahrzeuge bis 3,5 t – Preis für die Jahres- Vignette.

Zeile 9 - Sonstige Kosten
Hier ist der Jahresbetrag der sonstigen zeitabhängigen Kosten wie z.B. Kosten für Kommunikationseinrichtungen - Mobiltelefon, Abstellplatz, etwaige Zusatzeinrichtungen,  Wagenwäsche und Reinigung etc. einzugeben.

Zeile 10 - Summe - der Zeilen  5 + 6 + 7 + 8 + 9

Zeile 11 - Einsatzzeit
Hier ist der Jahreseinsatzzeit in Stunden für den LKW einzugeben.

Zeile 12 - Fixkosten je Einsatzstunde – Berechnung laut Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 13 - Reparaturkosten pro Jahr
Die durchschnittlichen Jahresreparaturkosten sind hier einzugeben. Der Wert ergibt sich aus den Gesamtreparaturkosten der gesamten betrieblichen Nutzungsdauer durch die Anzahl der Jahre. Die Reparaturkosten beinhalten Servicekosten inklusive Öl- und Schmierstoffkosten, Wartungsarbeiten, Verschleißreparaturen, Aufbaureparaturen und kleine Unfallreparaturen. Unfallbedingte Reparaturschäden, die von der Versicherung vergütet werden, sind hier nicht anzusetzen. Anteilige Kosten der eigenen Werkstätte können je nach Organisationsgrad hier oder im Rahmen der Gemeinkostenverrechnung angesetzt werden.

Zeile 14 - Kaufpreis der Reifen
Der Kaufpreis der Reifengarnitur ist hier einzugeben. Falls der Kaufpreis und Abnützung für Reifen der Vorder- und Hinterachse unterschiedlich ist, sollte ein Durchschnittspreis eingegeben werden. Bei Verwendung von runderneuerten Reifen ist ebenfalls ein Mischpreis anzusetzen.

Zeile 15 - Reifenlaufleistung
Durchschnittliche Laufleistung in Kilometer während der Reifenlebensdauer aufgrund von Erfahrungswerten. Außerordentlicher Verschleiß (Platzer) ist zu berücksichtigen.

Zeile 16 - Treibstoffverbrauch
Der durchschnittliche Verbrauch in Litern je 100 Kilometer wird hier verlangt.

Zeile 17 - Treibstoffpreis
Einzugeben ist der durchschnittliche Treibstoffpreis je Liter. Soweit die Mehrwertsteuer nicht im Rahmen des Vorsteuerabzuges rückerstattet wird, ist der Bruttopreis (incl. MwSt.) einzusetzen. Im grenzüberschreitenden Fernverkehr wird ein Mischpreis anzusetzen sein.

Zeile 18 - Treibstoffkosten - Berechnung laut Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 19 - Reparaturkosten  - Berechnung laut Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 20 - Reifenkosten  - Berechnung laut Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 21 - Summe - der Zeile 18  + 19 + 20

Zeile 22 - Fahrer- Einsatzzeit in Stunden pro Auftrag/Tag/Woche/Monat/Jahr
Die Einsatzzeit ist je nach Bedarf und Kalkulationserfordernis beliebig wählbar. Gesamtzahl der Einsatzstunden des Fahrzeuges pro Auftrag/Tag/Woche/Monat/Jahr. Entsprechend der Zielsetzung der Kalkulation ist ein allfälliges Abweichen zwischen Gesamteinsatzstunden und verkauften Stunden zu berücksichtigen. Der Einsatzzeit beim Auftrag sind jedoch auftragsbedingte Standzeiten hinzuzurechnen. Zu achten ist, dass bei der Festsetzung der Auftragswerte gleich vorgegangen wird, wie bei der Zeitfestsetzung im Rahmen der Auftragskalkulation.

Zeile 23 - Selbstkosten für Fahrer pro Stunde inklusive der Lohnnebenkosten
bestehend aus Normal- und Überstundenlöhnen auf der Basis der Werte der Abrechnungsperiode.  Die Lohnnebenkosten beziehen sich auf die vom Unternehmen zu tragenden Sozialaufwendungen für Kranken-, Pension-, Unfallversicherung, Dienstgeberbeitrag, Dienstgeberzuschlag, Kommunalsteuer etc. Diese lohnabhängigen Aufwendungen belaufen sich auf rund 32 % vom Bruttobezug. Aufwandsentschädigungen - Sämtliche Zulagen auch abgabenfreien Aufwandsentschädigungen (Stamm- und Ersatzfahrer) Tag- und Nachgelder etc. sind einzusetzen.

Zeile 24 - Fahrerkosten pro Auftrag - Berechnung laut Formel – Berechnung automatisch.

Zeile 25 - Verwaltungskosten
Ermittelt werden die Verwaltungskosten pro Jahr und Fahrzeug in der Weise, daß die Gesamtverwaltungskosten des Betriebes pro Jahr erfasst werden und diese dann auf die einzelnen Fahrzeuge aufgeschlüsselt werden. Nähere Hinweise dazu finden sich im nächsten Punkt.

VERWALTUNGSKOSTENANTEIL JE FAHRZEUG

Neben den Fahrzeugkosten fallen im Betrieb auch Gemeinkosten an, die nicht unmittelbar einem Auftrag zugeordnet werden können. Diese Gemeinkosten sind vorerst für den gesamten Betrieb zu ermitteln und in der Folge auf die einzelnen Fahrzeuge aufzuteilen. Die Werte für diese Kosten können im Wesentlichen der letzten Bilanz entnommen werden. Empfehlenswert ist es jedoch, die Werte der geänderten Kostensituation des Abrechnungszeitraumes anzupassen.

Mit welchem Schlüssel die Kosten auf die einzelnen Fahrzeuge aufgeteilt werden, hängt von der jeweiligen betrieblichen Situation ab. Bei einem einheitlichen Fuhrpark wird man durch die Anzahl der Fahrzeugeinheiten dividieren, ansonsten wird eine umsatzabhängige Aufteilung zweckmäßig sein. Im Einzelnen sind folgende Kostenpositionen zu berücksichtigen.
Personalkosten Verwaltung - Gehälter für Verwaltungspersonal, Büroreinigung etc. Heranzuziehen ist die Summe der Jahresgehälter (incl. Sonderzahlungen zuzüglich der lohnabhängigen Kosten).

Energiekosten - Heizkosten - Heizöl, Gas, Strom, Wasser, Abwasser etc.

Instandhaltung und GWG - Instandhaltung für Büro, Werkstätte und Garage, sowie geringwertige Wirtschaftsgüter.

Reinigung - Gebäudereinigung, bzw. Fahrzeugreinigung soweit nicht schon bei den Fahrzeugkosten erfasst.

Miete - Mieten für Gebäude, Büromaschinen, Telefonanlagen etc. Für im Privatvermögen befindliche genützte Räumlichkeiten sind kalkulatorische Werte anzusetzen.

Büromaterial - Drucksorten und Bürobedarf.

Beratungskosten - Kosten für Steuerberater, Rechtsanwalt, Buchhaltungskosten Betriebsberater etc.

Telefon, Porti,  Fax, Internet - lt. Aufwandspositionen aus der Buchhaltung.

PKW- und Reisekosten - Betriebskosten der im Betrieb genützten Personenkraftwagen und Reisespesen der Geschäftsleitung.

Steuern und Abgaben - Grundsteuer, Umlagen, Abgaben etc. jedoch keine fahrzeugbezogenen Steuern.

Finanzierungskosten Gebäude, Büro, Garage, Werkstätte usw. - anteilige Finanzierungskosten für die Kapitalbindung im Anlagevermögen bedingt durch das Vorhandensein von Betriebsgebäuden, Geschäftseinrichtung, Personenkraftwagen, Bürogeräte etc. Die Finanzierungskosten können basierend auf dem Restwert des Anlagegutes mal einem Mischzinssatz (Eigen- und Fremdkapital) ermittelt werden.

Abschreibungen Gebäude, Büro, Werkstätte usw. - anteilige Abschreibungen für die genannten Anlagegüter. Die Höhe der Abschreibung richtet sich nach dem Restwert und der Restnutzungsdauer der Anlagegüter.

Werbung und Repräsentation - laut den Aufwandspositionen der Buchhaltung.

Versicherung - Hier sind die Kosten für allgemeine Versicherungen z.B. Gebäude anzusetzen,  jedoch keine fahrzeugbezogenen Versicherungen.

Bankspesen - Konto- Kreditgebühren, Überweisungsspesen, Mahngebühren etc.

Eigenkapitalzinssatz - Der Prozentsatz für das im Betrieb gebundene Eigenkapital ist hier einzugeben. Der Zinssatz orientiert sich an Renditen für langfristige Veranlagungen.

Kalkulatorischer Zuschlag - Für die Zwecke der Preiskalkulation soll hier ein Gewinnzuschlag festgelegt werden.

Unternehmerlohn - Dieser ist bei Einzelunternehmen bzw. Personengesellschaften anzusetzen. Die Höhe orientiert sich an vergleichbaren Personalkosten für unselbständig Tätige.

Sonstiger Aufwand - restliche Gemeinkosten lt. Buchhaltung.

Wagniszuschlag in % - Der Wagniszuschlag dient zur Abgeltung sämtlicher nicht versicherter Risiken wie z.B. für Forderungsausfälle, Unfallschäden, außerordentlicher Fahrzeugverschleiß etc. Je nach betriebsindividuellen Gegebenheiten und je nach Ausmaß des Versicherungsschutzes (Kaskoversicherung) wird man einen Prozentwert zwischen 3 % und 5 % wählen. Es ist auch möglich, die durchschnittlichen Kosten für Schadensfälle im Rahmen der Verwaltungskosten zu berücksichtigen.